Vorzugstrasse Brennernordzulauf: Die Trasse ist die bestmögliche Lösung für Menschen und Umwelt

Zur Vorstellung der Vorzugstrasse des Brennernordzulaufs durch die Deutsche Bahn erklärt die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig:

Heute ist ein guter Tag für unsere Region und ein Meilenstein für das Jahrhundertprojekt Brennernordzulauf. Die Trasse ist die bestmögliche Lösung für Menschen und Umwelt:

–              Sie verläuft in weiten Teilen unterirdisch. Die direkte Betroffenheit der Anwohnerinnen und Anwohner wird dadurch minimiert.

–              Diese Trasse ist wirtschaftlich.

–              Sie nutzt die topographischen Verhältnisse optimal aus.

–              Sie beinhaltet zahlreiche Lärmschutzmaßnahmen.

–              Sie ist das Ergebnis einer intensiven Bürgerbeteiligung.

Seit 16 Jahren begleite ich dieses europäische Projekt und habe es dabei den Bundesverkehrsministern auch nicht leicht gemacht. Dieser Druck hat sich ausgezahlt, sonst gäbe es die violette Trasse -mit bereits zum jetzigen Stand 60 Prozent Untertunnelungen- nicht. Andreas Scheuer hat mit uns in der Region an einem Strang gezogen und die Interessen der Bürgerinnen und Bürger zur Chefsache erklärt. Der Planungsdialog hat sich gelohnt. Diese Lösung wäre ohne eine Beteiligung der betroffenen Gemeinden, Verbände und Bürger nicht zustande gekommen.

Wir setzen damit ein deutliches Signal: Der Schutz unserer Bürger und der Umwelt ist wichtiger als eine billige Lösung! Dass diese Vorgabe jetzt zur Vorzugstrasse geführt hat, zeigt, dass auch eine Tunnellösung finanzierbar ist. Sie ist wirtschaftlich, weil sie weniger Flächen verbraucht und langfristig mit mehr Umwelt- und Naturschutz punktet. Das ist in unser aller Interesse.

Klar ist aber auch: Die Arbeit fängt jetzt erst an! Es gibt noch Abschnitte, die dringend überarbeitet und verbessert werden müssen. Das sind vor allem die Regionen nördlich von Rosenheim, für die ich weiterhin die Prüfung von Tunnellösungen fordere. Gerade zwischen Langenpfunzen und Schechen sind hochsensible Bereiche und landwirtschaftliche Nutzflächen betroffen.  Ebenso sind Tunnel- oder Wannenlösungen zwischen Rohrdorf und Lauterbach zu prüfen. Geklärt werden müssen aber insbesondere auch die Innquerungen, und wo und wie die Einfädelungen auf die Bestandstrasse gestaltet werden. Während eine Unterquerung des Inns zwischen Flintsbach und Nussdorf machbar erscheint, müssen wir für die Querung des Inns zwischen Leonhardspfunzen und Langenpfunzen noch die bestmögliche Lösung suchen.

Der Bund hat ein Forschungsvorhaben in Auftrag gegeben, das die Möglichkeit einer unterirdischen Verknüpfung bei Oberaudorf zum Gegenstand hat. Beauftragt ist das Schienenforschungszentrum in Dresden, das auch den Austausch mit der Region suchen wird. Ich bedanke mich ausdrücklich bei Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der auf meine Bitte hin diese Untersuchung ermöglicht hat. Ein Ergebnis wird für Ende 2021 erwartet. Auch die Verknüpfungsstelle bei Ostermünchen ist noch nicht zufriedenstellend gelöst.

Ich bin nun voll und ganz bei den von der Vorzugstrasse betroffenen Gemeinden. Meine Unterstützung habe ich den dortigen Bürgermeistern bereits zugesagt. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, den wir nur Hand in Hand gehen können, um am Ende das Beste für unsere Heimat zu erreichen. Ich appelliere deshalb an alle Beteiligten, sich konstruktiv einzubringen. Wir müssen die Trasse Kilometer für Kilometer überprüfen, verfeinern und wo nötig auch verändern.

MdB Ludwig: Raumordnungsverfahren zum Brennernordzulauf bestätigt Forderungen aus der Region

Rosenheim – Die Regierung von Oberbayern hat heute die Ergebnisse des Raumordnungsverfahrens zum Brennernordzulauf vorgestellt. Dazu erklärt die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig:

 „Ich bin mit den Ergebnissen des Raumordnungsverfahrens zufrieden. Sie geben uns deutlichen Rückenwind. Die Prüfung der 5 vorgeschlagenen Trassen durch die Regierung von Oberbayern bestätigt in weiten Teilen die Kritik und die Forderungen der politischen Mandatsträger, der Kommunen und der Bevölkerung im Raum Rosenheim. Folgende Punkte möchte ich hervorheben:

  • Es ist positiv, dass die blaue Trassenvariante östlich des Inns wegfällt. Sie hätte insbesondere die Bereiche um Neubeuern und Nußdorf über Gebühr belastet.
  • Die Regierung von Oberbayern hält in mehreren Fällen die Prüfung unterirdischer Trassenverläufe für wichtig. Auch das entspricht unseren Forderungen. Das betrifft beispielsweise im Osten die violette Trasse bei Rohrdorf/Lauterbach, im Westen insbesondere den Bereich Bad Aibling/Kolbermoor.
  • Die Regierung von Oberbayern erhebt als Maßgabe, für beide Innquerungen im Süden und im Norden einen unterirdischen Verlauf zu prüfen. Das war eine wichtige Forderung des Rosenheimer Kreistages und der Stadt Rosenheim.
  • Die Regierung von Oberbayern sieht ebenso wie wir erhebliche Defizite bei der Planung der Trassen nördlich von Rosenheim. Hier muss massiv nachgebessert werden, weil die Eingriffe in landwirtschaftliche Flächen und in sensible Landschaftsbereiche zu groß sind.
  • Für wesentlich halte ich die Forderung der Regierung von Oberbayern, für die Verknüpfungsstelle bei Niederaudorf eine unterirdische Lösung zu finden. Ich habe bereits Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer gebeten, dazu eine Machbarkeitsstudie erstellen zu lassen. Im Rahmen der Planungskosten sollte dies möglich sein – und der Schutz von Mensch und Natur sollte uns das wert sein. Eine Bürgerinitiative aus der Region hat den Vorschlag einer unterirdischen Verknüpfungsstelle eigeninitiativ entwickelt, und er findet bei mir breite Unterstützung.

Ich erwarte nun von der Deutschen Bahn, dass sie die Maßgaben der Regierung von Oberbayern ohne Zeitdruck prüft und umsetzt. Zum Schutz von Mensch und Natur muss es bessere Lösungen geben, als die, die bisher auf dem Tisch liegen.

Abgesehen vom Raumordnungsverfahren für eine mögliche Neubautrasse ist mir die Verbesserung des Lärmschutzes an der Bestandsstrecke ein großes Anliegen. Hier läuft die Umsetzung des Lärmschutzprogramms durch die Deutsche Bahn noch viel zu schleppend. Das ist absolut kontraproduktiv und vermindert die Akzeptanz weiterer Planungen bei den Anwohnern. Ich habe Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer deshalb gebeten, sich um eine Beschleunigung zu kümmern.“

 

 

 

MdB Ludwig: Gründlichkeit vor Schnelligkeit beim Brenner-Nordzulauf

Die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete und verkehrspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Daniela Ludwig hat angesichts der anhaltenden Diskussionen um den Brennernordzulauf vor übereilten Beschlüssen über eine mögliche Neubautrasse gewarnt. „Seit dem 5. August sind alle Infomärkte der Deutschen Bahn in 16 Orten abgeschlossen“, so die heimische Wahlkreisabgeordnete. „Sie haben gezeigt, dass es in der Bevölkerung noch gravierende Sorgen und Bedenken gibt. Das müssen wir ernst nehmen. Die Bürgerinnen und Bürger wünschen sich Klarheit. Das schaffen wir nur durch die Festlegung auf die bestmögliche Trasse. Das Streben nach der besten Lösung geht hier vor Schnelligkeit!“

Daniela Ludwig will den weiteren Dialogprozess deshalb eng begleiten. Akzeptabel sind für sie nur Trassenvorschläge, die eine weitreichende Untertunnelung oder Einhausung der Strecke ermöglichen. „Nur sie können weiter verfolgt werden. Daran wird in den Dialogforen jetzt zu arbeiten sein. Alles andere akzeptiere ich nicht.“ Für den Abschnitt nördlich von Rosenheim fordert Ludwig ein komplett neu überarbeitetes Konzept. „Hier verläuft keine der fünf Grobtrassen mehr im Tunnel. Diese Planung lehne ich ab. Hier muss eine neue Planung auf den Tisch, insbesondere auch, was die Lage einer möglichen Verknüpfungsstelle angeht.“

Aufgrund des langen Planungsvorlaufs sei eine zügige Ertüchtigung der Bestandsstrecke unerlässlich, so Ludwig weiter. „Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat bei seinem Besuch in Rosenheim diese Ertüchtigung mit noch mehr Lärmschutz und einer Ausrüstung mit ETCS zugesagt. Das ist mit hoher Geschwindigkeit voranzutreiben. Mit der Deutschen Bahn ist das vereinbart, sie trägt das auch mit. Eine reine Konzentration der Planungen auf den Neubau war für mich nie akzeptabel, deshalb begrüße ich das sehr. Die Finanzierung ist ebenfalls gesichert.“
Bei einem möglichen Neubau einer Trasse fordert Ludwig, Ausgleichsmaßnahmen finanziell zu regeln. „Sollte das nicht in ganzem Umfang möglich sein, müssen notwendige Ausgleichsflächen weit außerhalb des Raumes Rosenheim ausgewiesen werden. Unsere Region erträgt keine weiteren Auflagen.“

Bestandsstrecke überprüft – 5 Grobtrassen vorgestellt

Die Deutsche Bahn hat  eine reduzierte Auswahl von Grobtrassen zum Brennernordzulauf vorgestellt. Dazu erklärt die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete und verkehrspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Daniela Ludwig:

„Für unsere Region ist und bleibt das Projekt Brennernordzulauf eine gewaltige Herausforderung. Es ist unerlässlich, es intensiv zu begleiten und die Sorgen und konkreten Betroffenheiten der Bürger immer im Auge zu haben. Es ist gut, dass die Vorstellung von fünf ausgewählten Grobtrassen und der Überprüfung der Bestandsstrecke früher erfolgt ist als geplant. Die Überprüfung eines möglichen Ausbaus der Bestandsstrecke hat ergeben, dass das wichtige Ziel – eine nachhaltige Verlagerung von Verkehrsströmen auf die Schiene und die Verbesserung des Angebots für den Personenverkehr – so nicht erreicht werden kann. Dennoch bleibt die Forderung, dass insbesondere der Lärmschutz auf der Bestandsstrecke noch deutlicher verbessert werden muss als bisher geplant. Die Bestandsstrecke wird in den nächsten Jahren bis zur Fertigstellung einer Neubaustrecke den gesamten Verkehr abwickeln müssen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat deshalb eine größtmögliche Flexibilität für einen effektiven Lärmschutz zugesagt.

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MdB Ludwig schlägt Bundesverkehrsminister Scheuer Alternativkonzept zum Vollausbau des Brennernordzulaufs vor

Der Planungsdialog für die nördliche Zulaufstrecke zum Brennerbasistunnel läuft in der Region Rosenheim seit nunmehr dreieinhalb Jahren und hat wie kein anderes Thema zuvor starke Emotionen, kontroverse Diskussionen und unterschiedliche Positionen hervorgerufen. Die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig hat von Anfang an diese Planungen kritisch begleitet und einen ergebnisoffenen Diskurs gefordert, da eine zweigleisige Neubaustrecke ein erheblicher Eingriff in die Landschaft unserer Region ist. Von Anfang an forderte sie auch verlässliche Verkehrsprognosen, die bis heute nicht vorliegen. Jetzt hat sie sich schriftlich an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer gewandt.

Darin bittet sie erneut, so schnell wie möglich belastbare Zahlen vorzulegen. Die Ungewissheit ist den Menschen im Wahlkreis Rosenheim nicht mehr zumutbar.
Da nicht absehbar ist, wann es konkrete Zahlen gibt, muss man nach Ansicht von MdB Ludwig auch andere Möglichkeiten in Betracht ziehen, die Region für einen ansteigenden Güterverkehr zu wappnen. Daniela Ludwig schlägt deshalb in ihrem Schreiben an den Bundesverkehrsminister ein Konzept mit Alternativen zum Vollausbau vor – den „Inntalplan.“ Ein solcher „Inntalplan“ könnte ihres Erachtens folgende, nicht abschließende Punkte enthalten:
• Zunächst muss das bereits zugesagte und finanzierte Lärmschutzprogramm für die Bestandstrasse dringend von der Bahn vorangetrieben werden und gegebenenfalls noch ausgeweitet werden.
• Es muss ein möglichst weitgehender Lärmschutz, der an den erforderlichen Stellen auch Einhausungen enthält, realisiert werden.
• An stark belasteten Stellen und engen Ortsdurchfahrten muss die Möglichkeit eingleisiger Ortsumfahrungen geprüft werden, insbesondere auch um den Schienenpersonennah- und -fernverkehr mindestens auf bisherigem Niveau zu halten.
• •Schließlich muss eine intelligente Verkehrsführung erarbeitet werden, welche insbesondere auch die Entlastungsmöglichkeit durch die ABS München – Mühldorf – Freilassing berücksichtigt.

Hier ist der Brief an den Bundesverkehrsminister im Download.

Statement zur Präsentation der Grobtrassen für den Brennernordzulauf durch die Deutsche Bahn

Am 18. Juni 2018 hat die Deutsche Bahn die ersten Grobtrassen vorgestellt. Eines gleich vorweg: Der Planungsdialog ist bisher nicht in allen Gemeindeforen zur Zufriedenheit aller Beteiligten ausgefallen. Denn es sind viele Fragen offen geblieben, die die Bahn als Projektträgerin hätte beantworten müssen. Diese Hausaufgaben müssen nach wie vor gemacht werden.

Präsentiert wurden fünf mögliche Trassen auf Höhe der Gemeinde Kiefersfelden und sieben Trassen rund um die Stadt Rosenheim. Die Grobtrassen verlaufen sowohl östlich und westlich vom Inn und östlich und westlich der Stadt Rosenheim.
Mögliche Verknüpfungsstellen an die Bestandsstrecke gibt es bei den westlichen Varianten nördlich von Brannenburg, südlich von Flintsbach, bei Flintsbach selbst und bei Reischenhart. Bei den östlichen Varianten sind sie bei Großkarolinenfeld und Tuntenhausen vorgesehen.
Einige Abschnitte sehen Tunnel vor, so zum Beispiel im Inntal im Raum Kiefersfelden/Oberaudorf/ Neubeuern/Samerberg. Diese Vorschläge sind so nicht zu akzeptieren. Der Tunnelanteil der vorgelegten Entwürfe ist viel zu gering. Sollten zusätzliche Gleise notwendig werden, kann es für die Region nur Lösungen geben, die weitestgehend in Tunneln oder Wannen verlaufen. Das schulden wir sowohl den Bürgerinnen und Bürgern als auch der unvergleichlichen Landschaft der oberbayerischen Voralpenregion.

So geht es jetzt weiter: Die Foren werden die vorgelegten Grobtrassen der Bahn in der Region ohne Zeitdruck diskutieren und dabei auch alternative Vorschläge mit einbeziehen. Ich appelliere an alle betroffenen Städte, Gemeinden und Initiativen, sich konstruktiv an diesem Dialog zu beteiligen.
Oberste Priorität hat bereits heute das von der Bahn längst zugesagte und vom Bund finanzierte Lärmschutzprogramm für die Bestandstrasse. Hier muss die Bahn aufs Tempo drücken! Ich erwarte, dass die zugesagten Schienenstegdämpfer entlang der Bestandsstrecke sowie die anderen Lärmschutzmaßnahmen zügig realisiert werden.

Ein Durchbruch beim Planungsdialog zum Brennernordzulauf

Der 6. März 2017 ist ein guter Tag für unsere Region. Beim Gespräch von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt mit den Bürgermeistern und den Bürgerinitiativen gab es einen ersten Durchbruch zum  Planungsdialog für den Brennernordzulauf. Der Tag zeigte vor allem: wir nehmen die Anliegen der Menschen in der Region ernst. „Wir hören Ihnen zu und wir sagen auch, dass einiges am Anfang nicht richtig gelaufen ist“, sagte Dobrindt vor rund 1.700 Demonstranten vor dem Landratsamt Rosenheim.

Er hatte wichtige Botschaften dabei:
1.)    Der Planungsdialog wird neu gestartet – mit allen betroffenen Gemeinden.
2.)    Das Bundesverkehrsministerium lässt in einer Studie die Verkehrsentwicklung bis zum Jahr 2050 untersuchen. Vor einer Entscheidung über den künftigen Brennernordzulauf wird diese Studie noch einmal aktualisiert und überprüft.
3.)    Der Samerbergtunnel ist kein Anliegen des  Bundesverkehrsministeriums und nicht länger Teil des Planungsdialoges.
4.)    Das Bundesverkehrsministerium wird die Tätigkeit eines Mediators/ Moderators ausschreiben. Er wird unabhängig und fachkundig sein – mit viel Manpower im Rücken, weil wir uns auf einen längeren, intensiven Dialog einstellen.

Uns war der Termin heute sehr wichtig. Deshalb haben Alexander Dobrindt und ich unser Tagesprogramm spontan geändert. Wir  haben alle anderen Termine abgesagt, um den Bürgermeistern und Bürgerinitiativen ausreichend Zeit für das Gespräch zu geben. Die Deutsche Bahn erläuterte ihr weiteres Vorgehen und stand auch für Fragen zur Verfügung.

MEIN FAZIT: Der Bundesverkehrsminister hat bei seinem Termin in Rosenheim wichtige Forderungen aus der Resolution von 37 Städten und Gemeinden meines Wahlkreises erfüllt. Jetzt gilt es, den Neustart des Planungsdialoges zügig in Angriff zu nehmen. Ich werde das Thema weiter intensiv begleiten. Für Gespräche mit den Kommunen und den Bürgerinitiativen bin ich auch künftig offen.  Uns allen muss daran liegen, die Balance zwischen einem funktionierenden Personen- und Güterverkehr mit einer modernen Infrastruktur und dem größtmöglichen Schutz von Mensch und Umwelt zu schaffen. Klar ist aber auch, dass die Planung dauern wird. Alleine der Planungsdialog wird einige Jahre in Anspruch nehmen.


Bildhinweis: Bei der Pressekonferenz: Klaus-Dieter Josel, Deutsche Bahn, Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, Landrat Wolfgang Berthaler, MdB Daniela Ludwig, Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer, der Sprecher der Landkreisbürgermeister Augustin Voit.Bildhinweis: Foto Raab

Resolution zum weiteren Verfahren der Planungsvorbereitung zum Brenner-Nordzulauf

Ein wichtiger Schritt für die weiteren Planungen zum Brenner-Nordzulauf: eine überwältigende Mehrheit der Bürgermeister von 47 Städten und Gemeinden in meinem Wahlkreis Rosenheim haben mit mir und Landrat Wolfgang Berthaler eine Resolution zum Brenner-Nordzulauf verabschiedet. Die Inhalte haben wir am 23. Februar der Presse vorgestellt. Die Resolution ist die Beratungsgrundlage für den Termin mit Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt.

Ich freue mich über diese breite, über Parteigrenzen hinweg reichende Zustimmung, weil wir so mit einer starken Stimme die Interessen unserer Region vertreten. Ich bedanke mit bei allen Beteiligten für ihre Mitarbeit und Bereitschaft zum Konsens in grundlegenden Punkten.  Mir sind vor allem folgende Punkte wichtig:

  • Die Bahn muss Klarheit über den Bedarf eines 3. oder 4. Gleises schaffen
  • Wir  müssen den Planungsdialog ausweiten auf alle Gemeinden, die vom Nordzulauf betroffen sein könnten und die Bürger einbinden.
  • Das muss zügig geschehen, und ich erwarte von der Deutschen Bahn  schnellstmöglich konkrete Konzepte dafür.
  • Wir sind uns alle einig: Priorität muss der Planungsauftrag „Brenner-Nordzulauf“ haben. Eine Priorisierung der Abwicklung des innerösterreichischen Verkehrs darf und wird es mit mir nicht geben.

 

Hier ist die Resolution im Wortlaut:

Resolution zum weiteren Verfahren der Planungsvorbereitung zum Brenner-Nordzulauf

Die Präsentation der Korridore für den Brenner-Nordzulauf durch unsere Region hat viele Diskussionen ausgelöst und für erhebliche Verunsicherung in der Bevölkerung gesorgt. Auch wenn die hier planende Deutsche Bahn betont, dass es sich um unverbindliche Überlegungen handelt, ist uns eine gemeinsame Positionierung für unsere Region wichtig.

Der Landrat des Landkreises Rosenheim, die Oberbürgermeisterin der Stadt Rosenheim, eine große Mehrheit der 1. Bürgermeister der 46 Städte, Märkte und Gemeinden des Landkreises Rosenheim und die Rosenheimer Bundes- und Landtagsabgeordneten haben daher folgende Resolution beschlossen:

1. Wir fordern, dass als Grundlage für das Projekt der Bedarf für den Brenner-Nordzulauf klar und transparent ermittelt wird, insbesondere für das laut Bundesverkehrswegeplan und Deutscher Bahn erforderliche 3. und 4. Gleis. Die Deutsche Bahn muss die erwarteten Zugzahlen für die Zulaufstrecke für alle Beteiligten nachvollziehbar darstellen. Hier sind neben den österreichischen auch die italienischen Zulaufplanungen in den Blick zu nehmen. Insbesondere ist hier auch nachzuweisen, dass die Kapazitäten des Güterverkehrs nicht zu Lasten des Schienennahverkehrs gehen, sondern dieser vielmehr ausgeweitet wird.

2. Wir fordern nach dieser ergebnisoffenen Information und Bedarfsermittlung eine Fortführung des Planungsdialoges unter Einbeziehung aller Gemeinden. Die Deutsche Bahn hat die Region Rosenheim in zwei Planungsräume eingeteilt und in diesen bedauerlicherweise eine unterschiedliche Vorgehensweise zur Informations- und Bürgerbeteiligung gewählt. Das hat verständlicherweise zu großem Unmut in den betroffenen Gemeinden geführt. Die Deutsche Bahn muss daher zukünftig für den gesamten Raum Rosenheim die gleichen Planungsschritte und die gleich intensive Gremienarbeit durchführen.

3. Den erforderlichen Neustart des Planungsdialoges sollte ein Mediator begleiten. Das schafft Vertrauen in der Bevölkerung und ermöglicht der Region eine faire Beteiligung auf Augenhöhe mit der Deutschen Bahn AG.

4. Die Verknüpfung des künftigen Ostkorridors („TEN-Achse“) Hamburg – Leipzig – Regensburg – Adria-Häfen mit dem Brenner-Nordzulauf in der Region Rosenheim lehnen wir entschieden ab. Es gibt keinerlei planerische Grundlagen oder politische Festlegungen, diesen Ostkorridor mit dem Brenner-Nordzulauf zu verbinden und damit den Landkreis Rosenheim mit zusätzlichem Güterverkehr zu belasten.

5. Die bisher vorgelegten Korridore räumen der Beschleunigung des innerösterreichischen Verkehrs auf der Achse Innsbruck – Salzburg bzw. Zürich – Wien eine zu große Bedeutung ein. Oberste Priorität bei den Planungen des Brenner-Nordzulaufs müssen die Interessen der Region Rosenheim haben. Mit den Verkehren auf der A 93, der A 8, der B 15 und auf Bahnstrecken in fünf Richtungen ist die Region ohnehin bereits stark belastet.

6. Sollten die Planungen ergeben, dass die vorhandene Trasse ausreichend ist und nur die Zugfrequenz zu erhöhen ist, fordern wir Lärmschutzmaßnahmen, wie sie für Neubautrassen üblich sind. Werden Neubaustrecken in Erwägung gezogen, fordern wir grundsätzlich eine Tunnelung oder Einhausung der Strecke, weil für oberirdische Trassen kein Platz vorhanden ist („Tiroler Standard“).

Rosenheim, 10. Februar 2017